Menschliche Kognition funktioniert durch das Vernetzen von vielen einzelnen Wahrnehmungen, die mit Erfahrungen kombiniert werden. Wenn man also etwas – oder jemanden – detailliert beschreibt, bekommt man “ein Bild vor Augen”.
Dieses Bild muss nicht unbedingt vollständig sein und ist maximal beeinflusst durch subjektive Faktoren. Das Gute daran: unser Gehirn zeichnet das Bild automatisch, weil es so am besten arbeiten kann. Man kann sich das Bild gut merken und Schlüsse daraus ableiten.
Das Risiko besteht darin, dass das Bild subjektiv ist – und gleichzeitig extrem mächtig.
Wenn ich mir einen älteren Menschen am Computer vorstellen soll, assoziiere ich diese fiktive Persona unweigerlich mit Personen aus meinem engeren Umfeld.
Dieses Bild leitet meine Entscheidungen. Würde mein Schwiegervater mit einer Interaktion klarkommen? Würde meine Nachbarin Frau Schmidt sich auf ihrem Smartphone die Seite genauer anschauen? Was würde die Eheleute aus der Wohnung über mir zu der Applikation sagen?
Jetzt haben aber nicht alle Beteiligten an einer Konzeption dieselben Schwiegereltern und Nachbarn. Und genau deswegen kann es schnell zu Missverständnissen kommen.
Personas kreieren ein gemeinsames Verständnis.